Der Sommer wird langsam blasser. Das ist für uns schon ein bisschen komisch, weil wir seit drei Jahren keinen richtigen Herbst mehr erlebt haben. Letztes Jahr sind wir direkt vom Sommer in den Winter gewechselt, als wir nach Deutschland gereist sind. Aber dieses Jahr brauchen wir schon wärmere Klamotten, bevor der Winter überhaupt losgeht. Und ich muss sagen, das gefällt mir. Wir können morgens spazieren gehen, nachdem Nolan uns um 5:30 Uhr aufweckt und um 7:00 Uhr frühstückt. Und statt zu schwitzen, müssen wir darauf achten, uns warm genug anzuziehen. Das ist großartig!
Was bedeutet der Saisonwechsel für die Arbeit hier bei JMEM? Es bedeutet, die ruhige Zeit ist vorbei. Heute haben wir ein paar Praktikanten mit einer Hawaii Grillparty begrüßt.
Nächste Woche fahren wir für ein paar Tage auf eine Mitarbeiterreise (nur 2 Stunden Autofahrt von hier).
Im September geht dann die Jüngerschaftsschule (DTS) los, welche die "Neueinsteiger" Bibelschule hier ist.
Dafür wird sich das Haus hier mit Bibelschülern füllen. Mit einer Menge Bibelschülern.
Ray wird bei der Jüngerschaftsschule so viel wie nötig mithelfen, während er weiter die Bibelschule vorbereitet, welche er im Frühjahr leiten wird.
Ich wurde gefragt, bei der Jüngerschaftsschule ein oder zwei Themen zu unterrichten, da es auch einen Kurs zum Thema "Frauen in Not" gibt. Und natürlich werde ich das machen. Ich fühle mich sehr geehrt.
Ich möchte gern weitergeben, was ich die letzten 6 Jahre als Erzieherin lernen durfte. Es gibt so viele wertvolle Informationen, die helfen, Menschen mit liebenden und unterstützenden Augen zu sehen.
Unser Unterstützernetzwerk muss noch etwas mehr wachsen. Es ist noch nicht genug, um eine Wohnung zu mieten und leider tickt die Zeit gerade nervig laut.
JMEM in Hainichen kann Spenden für uns bearbeiten. Im Moment stehen wir bei denen auf einer Warteliste und wir hören im September wieder von ihnen. Derweilen kontaktiere ich Freunde und Familie in Deutschland und schaue, wer daran interessiert ist, uns zu unterstützen. Außer, dass es wirklich immer komisch ist, Leute nach Geld zu fragen, genieße ich es sehr, mal wieder mit Menschen in Kontakt zu kommen, mit denen ich schon sehr lange nicht mehr gesprochen habe.
Jemand aus einer Gemeinde hier hat uns angeboten, uns seine Kellerwohnung anzuschauen. Die könnte er uns für 800-1000 $ im Monat vermieten. (Das haben wir halt leider auch noch nicht). Und wir haben das Gefühl, dass es sich um eine Einraumwohnung handelt, bei der nicht mal die Küche in einem Extra Raum ist. Also gäbe es kein Zimmer für Nolan und nicht mal eine Tür zum Schließen, wenn er schläft. Wir schauen uns das aber morgen trotzdem einfach mal an.
Diese ganze Situation lässt uns verzweifelt, machtlos und abhängig fühlen. Und ich denke, als Missionare sollten wir genau dort sein. Wir sind nicht hier, um irgendetwas für uns selbst zu erreichen. Wir haben uns entschieden, Gott zu dienen und zu tun, was er gerne möchte, das wir tun. Und er kümmert sich währenddessen um unsere Bedürfnisse.
Und ich hoffe, dass unsere Geschichte Menschen Gottes Liebe und Herz offenbart. Wir sind keine perfekten Menschen. Ich bin mir sicher, dass einige Leute eine Menge Schmutz über mich reden könnten. Aber wisst ihr was? Gott wartet nicht auf uns, bis wir perfekt sind, um uns zu lieben. Dann wäre er niemals in der Lage, uns zu lieben. Er tut es einfach. So wie ich meinen Sohn liebe. (Okay, der ist aber tatsächlich perfekt) Einer der Mitarbeiter hier hat uns erzählt, wie er zu seinem Haus gekommen ist. Er war bereit, das billigste, heruntergekommenste Haus auf dem Markt zu kaufen. Dann hat er gespürt, wie Gott ihn fragt ob er wirklich glaubt, so wenig von Ihm geliebt zu sein. Und dann hat dieser Mitarbeiter mehr darüber gebetet. (Auch er hat Familie.) Und dann haben sich die Türen für ihn zu öffnen begonnen. Und sie konnten ein richtig schönes Haus kaufen. Also bleibt auf dem Laufenden und ich hoffe, dass unsere Geschichte euch auch ermutigen kann.
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