Wir beide hatten die Möglichkeit, im Laufe der letzten zwei Wochen zu unterrichten. Jetzt wissen die Schüler endlich, worum es im Leben geht und sie sind bereit für die Missionswelt.
...oder so.
Okay, jetzt wieder ernst:
Vorletzten Freitag hatte ich die Ehre, im Kurs "Frauen in Not" über die Bindungstheorie zu unterrichten. In dem Kurs sitzen junge Menschen, die ein Herz für Frauen in Not haben. Sie brennen dafür, etwas zu verändern und Frauen zu helfen.
Oft hören wir von Organisationen all die guten Sachen, die passieren. Und das ist großartig. Ich möchte auch all die guten Dinge erzählen, die Gott tut. Aber oft hören wir nicht von der harten Arbeit dahinter. Wir hören nicht viel darüber, wie es ist, mit traumatisierten Menschen zu arbeiten. Über all die Tränen und den Herzschmerz. Viel Trauma passiert bereits in der frühen Kindheit. Während dieser ganz wichtigen Bindungsphase. Je gesünder die Bindung zwischen Kind und Bezugsperson ist, umso größer die Chance auf eine gesunde geistige, emotionale und auch körperliche Entwicklung.
Die Schüler waren sehr offen für das Thema. Ich habe darüber gesprochen, wie wichtig es ist, auch sich selbst zu reflektieren, wenn man im sozialen Feld arbeitet. Verletzte Menschen verletzen Menschen und je mehr Dinge wir in unserem eigenen Leben haben, die nicht bearbeitet sind, umso schwieriger ist es, mit verletzten Menschen zu arbeiten.
Heilung von eigenen Verletzungen zu erfahren macht stärker und im Idealfall auch empathischer. Einige der Schüler haben am Ende gesagt, dass sie nun ihr eigenes Verhalten besser einordnen können. Es ist eine wirklich tolle Gruppe.
Letzten Freitag haben wir eine Organisation besucht, die Müttern eine Unterkunft gibt. Sie haben eine wirklich tolle Arbeit und mein Herz war ganz fröhlich, als ich gehört habe, wie sie dort arbeiten. Demnächst werde ich mich noch mal mit der Leiterin treffen, um weitere Fragen zu stellen. Denn ich habe sehr viele davon.
Mit einer unserer Schülerinnen werde ich mich auch treffen, um noch mal tiefer ins Gespräch zu gehen.
Ray der Rayster durfte letzte Woche auch unterrichten. Für mehrere Tage (von ihm hat natürlich keiner ein Foto gemacht. Aber schauteuch einfach mein Foto an und stellt euch Ray anstelle von mir vor der Klasse vor). Er hat den Schülern einen Überblick über die Geschichte der Bibel gegeben. Die Schüler hatten viel zu verarbeiten, fanden es aber sehr spannend. Ihnen wurde klar, wie wichtig das erste Buch Moses für den Rest der Bibel ist. Ray ist ein Bibelnerd. Dieser emotionslose Mann kommt zum Leben, wenn er über die Bibel reden kann (Und Flugzeuge und Uhren. Dafür gibt es aber keinen Kurs bei JMEM). Ein großer Teil der Klasse will jetzt Bibelschule machen. (Das gerade ist eine Jüngerschaftsschule und es geht nicht ausschließlich um die Bibel). Wir fragen uns, ob Ray ein paar von ihnen dann im Frühjahr in seiner Bibelschule wieder sieht.
Folgendes hat vor unseren Unterrichtstagen stattgefunden, aber ich war so begeistert, dass ich es in dieser Reihenfolge erzählen wollte. Aber hier noch ein Highlight:
Vorletzten Donnerstag waren wir auf einem Gebetsspaziergang in einem Teil der Stadt, wo die Universität und somit auch viele Studenten sind. Es ist ein wilder Teil der Stadt. Sehr bunt. Ich mag es dort tatsächlich sehr.
Unsere Schüler waren sehr leidenschaftlich dafür, für die Menschen dort zu beten. Es war so schön zu sehen, wie diese jungen Menschen andere Menschen einfach lieben und für sie beten. Ich liebe es, wie JMEN jungen Menschen hilft, sich darauf zu fokussieren, andere zu lieben. Aber auch gleichzeitig selbst Heilung von Verletzungen zu empfangen. Es ist eine Ehre, Teil davon sein zu dürfen.
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